Mammazentrum Hamburg

21 20 Wurden Krebszellen in Ihren Lymphbahnen und Blutgefäßen gefunden? Die Brust wird durchzogen von einem Netz aus Lymph- und Blutgefäßen, die das Gewebe versorgen und Flüssigkeit sowie Blut aus Ihrem Brustgewebe zurück in den Kreislauf Ihres Körpers führen. Diese Bahnen transportieren verbrauchtes Blut und Abfall­ stoffe ab. Wird ein Zellnachweis in den Lymphgefäßen (lym­ phangisch) und Blutgefäßen (hämangisch) fest- gestellt, wird dies in Ihrem pathologischen Befund als vorhanden notiert. Gibt es keine Gefäßinvasion, steht in in IhremBefund nicht vorhanden . Die Untersuchung auf Zellnachweis in den Lymphgefäßen wird wie folgt beschrieben: L0 = Lymphgefäße in der Tumorumgebung, ohne nachweisbare Krebszellen L1 = Lymphgefäße in der Tumorumgebung, Krebszellen nachweisbar LX = keine Aussage zu Lymphgefäßeinbrüchen möglich Die Untersuchung auf Zellnachweis in den venösen Blutgefäßen wird ebenfalls beschrieben: V0 = Blutgefäße in der Tumorumgebung sind frei von Krebszellen V1 = Blutgefäße der Tumorumgebung Tumorzellen nachweisbar V2 = makroskopische Blutgefäßeinbrüche VX = keine Aussage zu Blutgefäßeinbrüchen möglich Expertentipp Mammazentrum Hamburg: Der Nachweis bösartiger Zellen in den Lymphgefäßen kann allein oder in Kombination mit einem Lymph- knotenbefall auftreten. Dies wird bei der Behand- lungsplanung berücksichtigt. Wurden Krebszellen in Ihren Lymphknoten gefunden? Die Lymphgefäße drainieren die Gewebsflüssigkeit der Brust. Die Lymphknoten sind gewissermaßen Filter an den Lymphgefäßen. In den Lymphknoten werden Krebszellen abgefangen und gespeichert. Der Pathologe untersucht entnommene Lymph­ knoten auf das etwaige Vorhandensein von Karzi­ nomzellen. Wenn Krebszellen in Ihren Lymph­ knoten unter dem Arm nachgewiesen werden, ist das Risiko, dass Zellen sich bereits in andere Organe ausgebreitet haben, erhöht. Diese Absiedelungen sind jedoch anfangs so klein, dass sie nur unter dem Mikroskop und nicht durch die Bildgebung (Röntgen, CT, MRT, Sonografie) nachweisbar sind. Abb. 7 und Abb. 8 Das linke Bild (Abb. 7) zeigt einen Querschnitt durch ein Operationspräparat so, wie es sich bei der Untersuchung mit dem bloßen Auge darstellt (makroskopischer Aspekt). An den äußeren Rändern erkennt man insbesondere im oberen Bildabschnitt eine Tuschemarkierung, welche der Pathologie während dieser Untersuchung anbringt. Der „weiße“ Fleck im Zentrum des Bildes entspricht dem Tumor. Auf der rechten Seite (Abb. 8) erkennt man das Präparat nach der histologischen Aufarbeitung. Hier handelt es sich um ein mikroskopisches Präparat, welches lediglich in der Übersicht, das heißt ohne mikroskopische Vergrößerung, in einem 1:1-Maßstab dargestellt wird. Der am Operationspräparat noch grau-weißfarbene Tumor ist jetzt, bedingt durch die Aufarbeitung im pathologischen Labor, als roter Fleck erkennbar. Diese besondere Form der Untersuchung (Großflächenschnitt) erlaubt dem Pathologen genaue Angaben über das Wachstum eines Tumors zu machen. Eine vollständige mikroskopische Untersuchung des Operationspräparates kann feine strahlige Ausläufer oder kleine Satellitenherde nachweisen.

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