Mammazentrum Hamburg

23 22 Ein Beispiel: pN1a (1/3 sn) bedeutet, dass drei Sentinellymphknoten entfernt wurden, in einem von ihnen sind Tumorzellen vorhanden. Haben die Krebszellen Hormonrezeptoren? Hormonrezeptoren sind wie Zündschlösser an der Oberfläche der Brustzellen, die auf „Schlüssel“- Signale von Hormonen hören. Diese Hormonsig­ nale wirken wie passende Zündschlüssel, welche den Zellmotor starten und den Brustzellen, die Re­ zeptoren haben, das Signal zum Wachstum geben. Ein Karzinom wird als ER-positiv bezeichnet, wenn es Rezeptoren für das Hormon Östrogen hat. Es wird PR-positiv genannt, wenn es Rezepto­ ren für das Hormon Progesteron hat. Brustzellen, die keine Rezeptoren besitzen, sind hormonunab­ hängige Tumoren, deren Wachstum auf andere Weise stimuliert wird. Mammakarzinome, die ER-positiv, PR-positiv oder beides sind, werden auf eine Hormontherapie an­ sprechen. Eine Hormontherapie besteht aus Medi­ kamenten, die das Östrogen im Körper reduzieren oder die Rezeptoren für Östrogene blockieren. Das Ergebnisse Ihres Hormonrezeptortests wird nach dem immunreaktiven Score (IRS) für Hormonrezeptoren nach Remmele und Stegner angegeben. Danach werden als Faktoren die Färbeintensität (staining intensity: SI) und der Prozentsatz posi­ tiver Zellkerne (PP) multipliziert. Das Produkt ergibt den Immunreaktiven Score (IRS) (Werte von 0–12 möglich). Daraus ergibt sich die Beurtei­ lung „positiv“ oder „negativ“. Expertentipp Mammazentrum Hamburg Selbst Brustkrebs mit einem kleinen Anteil an Hormonrezeptoren kann auf eine Hormontherapie anspre- chen. Der Prozentsatz positiver Zellen sagt voraus, wie gut das Ansprechen auf die Hormontherapie sein wird. Tragen die Krebszellen HER2-Rezeptoren? Ihr pathologischer Befund beinhaltet auch den HER2-Status. Das HER2-Gen ist verantwortlich für die Produktion der HER2-Proteine. Diese Pro­ teine sind Rezeptoren an Brustzellen. Unter nor­ malen Umständen haben HER2-Rezeptoren eine Kontrollfunktion über Wachstum, Teilung und Reparatur. In ungefähr 15 –20 % der Mammakarzi­ nome kann das HER2-Gen anomal werden und zu viele Kopien von sich selbst herstellen (sog. Ampli­ fikation des HER2-Gens). Amplifizierte HER2-Gene befehlen den Brustzellen, zu viele Rezeptoren zu Wenn die Lymphknoten frei von Krebszellen sind, wird das Testergebnis als negativ bezeichnet. Wenn Lymphknoten Krebszellen enthalten, werden sie als positiv bezeichnet. Um einen Befall der Lymphknoten ausschließen zu können, wird bei unauffälligen Lymphknoten lediglich der Wächterlymphknoten nach Markie­ rung entfernt. Bei auffälligen Lymphknoten oder einem nachgewiesenen Befall des Wächterlymph­ knotens (Schnellschnitt) werden zur Sicherheit mehrere Lymphknoten entfernt. Warum will man wissen, wie viele Lymph­ knoten betroffen sind? Je mehr Lymphknoten Krebszellen enthalten, umso größer ist das Risiko einer weiteren Ausbreitung. Deshalb berücksichtigen die Ärzt*innen die An­ zahl der betroffenen Lymphknoten bei einer Be­ handlungsempfehlung. Wie viel Krebs ist in jedem Lymphknoten? Die Ärzt*innen betrachten auch die Menge der Karzinomzellen, bzw. die Größe der Ansamm­ lungen in den Lymphknoten. » » mikroskopisch: Nur einige Krebszellen befinden sich in dem Lymphknoten. Es ist ein Mikroskop notwendig, um sie zu sehen. » » makroskopisch: Es sind viele Krebszellen in dem Lymphknoten. Sie können die veränderten Lymphknoten auch ohne ein Mikroskop fühlen oder sehen. » » extrakapsuläre Ausbreitung: Der Krebs hat sich außerhalb der Wände des Lymphknotens ausgebreitet. Die wichtigsten und häufigsten Formen des Lymphknotenbefalls sind nachfolgend dargestellt. Sollte der pathologische Befund eine Klassifikation enthalten, die nicht aufgeführt ist, fragen Sie bitte Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. pN0 = keine regionären Lymphknoten befallen pN1 = Metastasen in beweglichen axillären Lymphknoten der gleichen Körperseite Zusatzangaben: sn = Sentinel Node (Wächterlymphknoten). Der Befund bezieht sich auf den/die entnommenen Wächterlymphknoten. mi = Mikrometastase, sehr kleine Metastase i = isolierte Tumorzellen Bei befallenen axillären Lymphknoten sollte die Anzahl der befallenen Lymphknoten im Verhältnis zur Gesamtzahl der entfernten Lymphknoten an­ gegeben werden.

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